Wirtschaft und Beschäftigung

Die Auswertung der verfügbaren regionalen Wirtschaftsdaten zeigt für Uebigau-Wahrenbrück ein Bild, wie es für die Niederlausitz typisch ist: Viele, die hier wohnen und Arbeit haben, arbeiten nicht im Ort, sondern außerhalb. Nur ein Drittel der Stadtbevölkerung arbeitet auch hier. Die Region ist eine ausgesprochene Pendlerregion, wobei die Arbeitswege überwiegend im Bereich von bis zu 50 Kilometern liegen. Es gibt wenige Fernpendler nach Leipzig und Berlin.

Uebigau ist im regionalen Vergleich ein sehr wichtiger Arbeitsort, vor allem im gewerblichen Bereich. Neben großen Firmen wie UESA gibt es auch in den Ortsteilen eine breite Palette kleinerer Firmen bis zum Ein-Mann-Handwerksbetrieb. Der Dienstleistungsbereich ist dagegen deutlich schwächer ausgeprägt als in städtischer strukturierten Orten wie Falkenberg/Elster und Bad Liebenwerda.

Die Landwirtschaft ist stabil auf niedrigem Niveau.

Die allgemeine Entwicklung von Wirtschaft und Beschäftigung scheint sich lokal kaum beeinflussen zu lassen, aber die Voraussetzungen für die Bestandsentwicklung und neue Wirtschaftsbetriebe hängen stark von den Bedingungen vor Ort ab. Angesichts der demografischen Entwicklung gilt es junge, qualifizierte Menschen zu werben, die hier arbeiten wollen und hier hinziehen können. Darum ist z. B. das gemeinsame Engagement von UESA und Edler-Bau bei der Herstellung der Erschließungsanlagen im neuen Wohngebiet in Uebigau so wichtig.

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohn- und Arbeitsort

Die Grafiken zeigen in der linken Spalte die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Wohnort in Uebigau-Wahrenbrück. Nur weniger als ein Drittel davon arbeitet auch hier, die meisten pendeln zum Arbeitsort in den Elbe-Elster-Kreis, in die weitere Niederlausitz oder in das angrenzende Sachsen.

Die rechte Spalte zeigt diejenigen, die hier im Ort arbeiten. Sowohl die Zahl der Arbeitsplätze im Ort hat zugenommen, als auch die Zahl der Einpendler, die von außerhalb zur Arbeit nach Uebigau-Wahrenbrück kommen.

Wirtschaftsstruktur in Uebigau-Wahrenbrück und Bad Liebenwerda im Vergeich

Die Wirtschaftsstruktur in Uebigau-Wahrenbrück ist stark industriell/gewerblich geprägt. Im Vergleich mit Bad Liebenwerda (rechte Spalte) zeigt sich das besonders deutlich.

Bisherige Ideen

Erschließung des kommunalen Baugebietes als Beitrag zur Fachkräftesicherung

Aus Sicht der uesa GmbH mit über 700 Arbeitsplätzen besteht Bedarf an Fachkräften. Notwendig ist es dafür, die Stadt und die Verbandsgemeinde als guten Arbeits- und Wohnstandort mit hoher Lebens- und Freizeitqualität zu entwickeln und zu vermarkten sowie Möglichkeiten für Zuzug zu schaffen. Daher beteiligt sich die uesa GmbH an der Erschließung eines neuen Baugebietes in Uebigau.
(Beitrag aus der 1. Zukunftswerkstatt am 27.10.2020)

Standortfaktor Breitbandnetz

Einen wichtigen Standortfaktor stellt auch die Breitbandversorgung dar, die es weiter auszubauen gilt. Ein Problem damit gibt es an konkreten Gewerbestandorten, z. B. am Flugplatz Lönnewitz.
(Beitrag aus der 1. Zukunftswerkstatt am 27.10.2020)

Wirtschaftsakteure zur Verbesserung der Standortfaktoren unterstützen

Es gibt bereits eine Reihe von innovativen Gewerbebetrieben in der Region. Diese stoßen jedoch an Grenzen, wenn sie sich hier am Standort weiter entwickeln wollen. Kommune(n) und Wirtschaft sollten sich gemeinsam dafür einsetzen

  • die Anbindung im Personenverkehr zu verbessern (Schiene und Straße!)
  • die Mobilität im Güterverkehr zu verbessern (das betrifft aktuell vor allem leistungsfähige Straßenverbindungen, wie die lang diskutierte MILAU (Mitteldeutschland-Lausitz-Verbindung in Ost-West-Richtung)
  • eine schnelle Anbindung an die Großstadtregionen zu gewährleisten (vor allem im Bahn-/S-Bahn-Verkehr
  • Gemeinsam mit starker Stimme zu sprechen (gegenüber Land Brandenburg und dem Bund), um über gute Konzepte hinaus in die Umsetzung zu kommen.

Ergebnisse des Fachforums Wirtschaft und Umwelt am 29. April 2021

Region als Standort für Rückzug und Zuzug von Fachkräften entwickeln

  • Ein vielfältiges, leicht zugängliches Wohnangebot schaffen
  • Bestandsimmobilien qualifizieren, ohne weitere Inanspruchnahme von (Neubau-)Flächen
  • Qualifizierte, Standortangepasste Innenentwicklung, die der Kleinteiligkeit der Kommune gerecht wird (z. B. im Sinne eines Grundzentrums in Funktionsteilung, wie es auf Mittelbereichsebene bei Bad Liebenwerda und Elsterwerda ist)
  • Lokale und grundfunktionale Versorgungsaufgaben innerhalb der Verbandsgemeinde gemeinsam entwickeln
  • An soziale, kulturelle und baukulturelle Qualitäten der Stadt und ihrer Ortsteile anknüpfen und diese weiterentwickeln
  • Touristische und kulturelle Angebote qualifizieren und ausbauen
  • Standortentwicklung immer in ihren Zusammenhängen und Wechselwirkungen sehen und Mehrwert schaffen (z. B. Umbau der Flusslandschaft auch zur touristischen Aufwertung, Wassermanagement als Grundlage für Wald- und Forstwirtschaft, Landwirtschaft und zukunftsfähige Landnutzung zusammen denken, etc.

Ergebnisse des Fachforums Wirtschaft und Umwelt am 29. April 2021

Standortbedingungen in der Klimaanpassung verbessern

  • Wasserrückhaltung in der Landschaft sicherstellen
  • Beibehaltung und Ertüchtigung der technischen Voraussetzungen für das Wassermanagement
  • Ausbau und Qualifizierung der Retentionsflächen
  • Besinnung und Rückgriff auf historische Flusslandschaft
  • Flussgeometrie anpassen (Pilotprojekt Schwarze Elster bei München)
  • Günstige Auswirkungen das Erfordernis technischer Hochwasserschutzmaßnahmen berücksichtigen
  • Waldumbau und gezielte Interventionen zur Verbesserung der ökologischen Qualität und für Freizeitnutzung und Tourismus
  • Auch in diesem Bereich nicht nur Konzepte entwicklen, sondern in die Umsetzung kommen!

Ergebnisse des Fachforums Wirtschaft und Umwelt am 29. April 2021

Region als Wirtschafts- und Wohnstandort profilieren und mit starker Stimme vertreten

  • Einbeziehung der Region in den Strukturwandelprozess der Energieregion Lausitz
  • Einfordern der Aufnahme mindestens der Verbandsgemeinde Liebenwerda in die Lausitzrunde
  • Bündnisse der Kommunen und Landkreise bilden, neben kommunalen Beschlüssen wichtige Vorhaben auch durch Kreistagsbeschlüsse voranbringen

Ergebnisse des Fachforums Wirtschaft und Umwelt am 29. April 2021

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