Denkmalschutz und Baukultur
Die Stadt Uebigau-Wahrenbrück hat in ihren Ortsteilen zahlreiche unter Denkmalschutz stehende Gebäude. Dazu zählen die meisten Kirchen, einige Industriedenkmale, wie die Brikettfabrik Louise in Domsdorf und einige weitere Gebäude wie z. B. Pfarrhäuser oder historische Hofanlagen.
Die Altstadt von Uebigau steht zudem als Denkmalbereich unter Schutz.
Es wird nicht einfach werden, die große Zahl an Denkmalen instand zu halten oder zu setzen und eine passfähige Nutzung zu finden. Hier sind Ideen, Partner und Finanzierungsmöglichkeiten gefragt.
Gleichzeitig sind die Denkmale ein wichtiger Anhaltspunkt der lokalen Identität in Stadt und Ortsteilen.
Im Integrierten Stadtentwicklungskonzept soll der weitere Umgang mit leer stehenden, ortsbildprägenden „Schlüsselimmobilien“ (z. B. Schloss Neudeck oder Gaststätte „Roter Hirsch“ am Markt Uebigau) thematisiert werden.
Im Falle des Schlosses Neudeck sollen im Integrierten Stadtentwicklungskonzept gangbare Wege aufgezeigt werden. Im Sinne des Erhalts der Schlossanlage sollten nichtöffentliche (private) Nutzungen, beispielsweise durch Firmen oder Institutionen, nicht ausgeschlossen werden.
In der ersten Zukunftswerkstatt am 27.10.2020 wurde diskutiert, dass die Nutzungsperspektiven bestehender Gebäude in mangelhaftem Zustand, mit geringer Nutzung aber dennoch einem hohen Identifikationswert diskutiert werden muss, zumal bei weiter sinkenden Bevölkerungszahlen die Zahl potenzieller Nutzer geringer wird. Als Beispiel wurde die Kirche in Wildgrube (Baujahr 1951, Eigentum der Stadt, Kirchengemeinde als Pächter) benannt, die derzeit – außer am Heiligabend – fast gar nicht genutzt wird, einen hohen und dringenden Sanierungsbedarf aufweist aber für die Bewohnerschaft ein wichtiger Identifikationsort ist. Für die Sanierung fehlen Fördermöglichkeiten.
In dem Zusammenhang wird auch die Frage nach der grundsätzlichen Rolle der Kirche in der Stadt aufgeworfen, die im INSEK behandelt werden sollte.
Bisherige Ideen
Im historischen Stadtkern Uebigau wird die fehlende Alltagstauglichkeit einiger denkmalgerecht sanierter Gehweg- und Straßenbeläge bemängelt. Hier müssen in Abstimmung mit der Denkmalpflege Lösungen gefunden werden, die den Erfordernissen einer altersgerechten Mobilität entsprechen. In einigen historischen Stadtkernen wurden und werden Verkehrsflächen bereits dahingehend „nachgearbeitet“.
(Beitrag aus der 1. Zukunftswerkstatt am 27.10.2020)
Es wird auf die Infrastrukturförderung im Zusammenhang mit dem Kohleausstieg hingewiesen (u. a. über Strukturstärkungsmittel des Bundes), wovon unter anderem die ehemalige Brikettfabrik Louise (unterliegt dem Bergbaurecht) profitieren könnte. Es sollte Kontakt mit dem INIK (Institut für Neue Industriekultur, INIK GmbH in Cottbus) aufgenommen werden, das sich mit Nutzungsperspektiven der „Louise“ beschäftigt.
(Beitrag aus der 1. Zukunftswerkstatt am 27.10.2020)
Schlösschen Prestewitz:
Voraussetzungen schaffen, das Gebäude in die Zukunft zu bringen
Seit nunmehr Jahrzehnten gibt es keine ernstzunehmenden Aktivitäten seitens der Kommune bezüglich des „kleinsten Schlosses im Elbe-Elster-Kreis“.
Wie Untersuchungen der BTU-Cottbus ergaben (Masterarbeit) ist das Gebäude in aktuellen Zustand und bei der aktuellen Grundstückslage unverkäuflich.
Hier sollte die Stadt endlich eine ernstzunehmende Entwicklungs- und Nutzungskonzeption für das älteste Haus in Prestewitz erarbeiten.
Entweder Liegenschaftsmäßige Voraussetzungen für einen Verkauf schaffen oder eine kommunale Nutzung andenken. Förderprogramme für den Erhalt von Denkmalen stehen zur Verfügung.
Vielen Dank für diesen Hinweis und die Anregungen per Beteiligungsformular vom 11.05.2021!
Ihre Ideen, Vorschläge und Hinweise:
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